Positionspapier zu Machtmissbrauch und Konfliktlösung

Vom 01.07.2020

Der DR.FSU repräsentiert über 3 000 Promovierende, welche mit der FSU assoziiert sind.
Unsere Motivation ist es, uns für gute Arbeitsbedingungen von Promovierenden, deren
physische und mentale Gesundheit und die Förderung ihrer Karrieren einzusetzen. Wir
sehen uns als integralen Bestandteil der FSU und wollen in enger Zusammenarbeit mit
dieser und im besten Interesse aller Mitarbeitenden handeln. Damit möchten wir zum Erhalt der wissenschaftlichen Exzellenz beitragen.
Als gewählte Promovierendenvertretung werden wir in unserer Arbeit mit Fällen von
Machtmissbrauch und Belästigung konfrontiert. Zu diesen gehören zum Beispiel Beleidigungen, Demütigungen und sexuelle Belästigung. Studien haben dabei gezeigt, dass Promovierende überproportional häufig psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen
leiden als andere Bevölkerungsgruppen . Wir sehen das Auftreten von Machtmissbrauch 2
und die Schwierigkeiten zwischenmenschliche Konflikte zu lösen als strukturelle Probleme
des akademischen Systems an und glauben, dass folgende Faktoren die Problematik maßgeblich beeinflussen:

  1. Steile Hierarchien, welche zu vielseitigen Abhängigkeiten der Nachwuchswissenschaftler*innen führen
  2. Hoher Publikationsdruck in den meisten Fächern
  3. Mangelnde Anerkennung der Leistung von Promovierenden
  4. Fehlende Evaluation der Betreuenden durch die Promovierenden
  5. Eindimensionale Kommunikation von Betreuenden zum Promovierenden in eine
    Richtung, woraus sich oft Machtverhältnisse entwickeln, denen Promovierende
    ausgeliefert sind

Unserer Ansicht nach werden das unkomplizierte Melden und die schnelle Lösung von
Konflikten durch das Fehlen von wirkungsvollen Mechanismen beeinträchtigt. Dies erschwert den Schutz von Opfern von Machtmissbrauch und Belästigung, ebenso wie die
Hilfe für Opfer. Eine Lösung kann nur erarbeitet werden, wenn das gesamte akademische

System diese Problematik anerkennt. Wir schlagen in diesem Positionspapier differenzierte Lösungsansätze für dieses komplexe Problem vor. Diese umfassen vier zentrale Bereiche:

  1. Prävention von Machtmissbrauch
  2. Schutz der Opfer
  3. Schlichtung von Konflikten durch ein unabhängiges Komitee
  4. Einführung von Konsequenzen für Zuwiderhandelnde

Sie finden das vollständige Positionspapier unter weitere Informationen oder hierpdf, 151 kb.